Thursday 3 May 2007

The Lost Moment Concept

IN English:
Rejecting to be a symptom of a theory complex, the Lost Moment aims to bring out various aspects of the recent history into discussion by engaging artistic practices in a political interrogation.

The Lost Moment stands for variety of moments in which the decisive action has been abstracted, made invisible, manipulated during the process of transmission to the society. The enormous amount of data flow versus the minor amount of knowledge production is the matter of fact of today’s society. Receiving loads of information through various agents and producing from it an approximation of knowledge, creates the false consciousness typical for in today’s society.
The Lost Moment tends to underline the positioning of the political decisions in the last fifteen years within the processes of decision making and the reflections of those decisions onto the society. In the last 25 years, the decisions made for large-scale social changes have been reflected through manipulated acts and data. Thus the decisions appear to be abstracted from their realms or at least unrelated to their process and infra-structure. The specific time and space frame of decision making appears to be invisible in relation to the process of its realization. More importantly, the decisions made on local and global political domains play an effective role on structuring the society and social understanding, thus on the evaluation and devaluation of events taking place. The construction of social belonging in accordance with the decision making mechanisms structures the dialogue, the understanding, the passive-active involvement of the individuals.
Within the massive flow of information on a specific event, the decisions being made, appear to be not there, not here, not there of... That is to say, the concept of the sovereign in political theory is currently experiencing a turn over.
In the modern era, concept of the sovereign was identified with the state and the apparatuses of the state. The playful state of the sovereign in the 90’s, during a period of simulacra and simulation, is being shaken by the uprising call for the real today. The fragmented state of knowledge is no longer satisfactory for constructing an understanding of the whole picture.

With the exhibition titled The Lost Moment, I want to display different approaches on the realities we are surrounded by and construct an awareness of the blind spots of the socio-political presences. Furthermore, I intend to bring several questions out through the works selected and the seminars during the exhibition. These questions are not aiming at the actual moment of loss or act of decision making, they are rather meant to surround these notorious invisibilities with their ironic, confronting, re-editing, conglomerating potential.

Deutsch:
The Lost Moment ist nicht als Diskursbeitrag oder Baustein zu einem Theoriegebäude gedacht. The Lost Moment zielt darauf, verschiedene Aspekte der jüngeren Zeitgeschichte herauszuarbeiten, indem künstlerische Positionen und Praktiken in eine politische Befragung verwickelt werden.

The Lost Moment steht für eine Vielzahl von Prozessen, deren entscheidende, handlungsgeladene Momente auf dem Weg der Übertragung in die Öffentlichkeit abstrahiert, unsichtbar gemacht oder manipuliert wurden. Der Gegensatz von enormem Datenaustausch einerseits und unzureichender Wissensbildung andererseits ist eine hegemoniale Tatsache der heutigen Gesellschaft. Sich aus der unüberschaubaren Menge von Informationen, die einem von verschiedenen Akteuren übermittelt werden, eine Annäherung an ein angenommenes Wissen zu fabrizieren: das ist der Herstellungsprozess des für die heutige Gesellschaft typischen „falschen Bewusstseins“.

The Lost Moment versucht, die Bedeutung politischer Entscheidungen der letzten 15 Jahre für allgemeine Prozesse der Entscheidungsfindung herauszustellen, und auch sichtbar zu machen, wie diese Entscheidungen wiederum in der Gesellschaft abgebildet werden, wie über sie kommuniziert wird. Schwerwiegende Entscheidungen der letzten 15 Jahre, die zu gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen geführt haben, wurden mittels manipulierter Handlungen und Daten kommuniziert. Sie erscheinen abstrahiert von ihrer konkreten Wirklichkeit, oder zumindest losgelöst von dem Prozess und der Infrastruktur, an denen sie Teil haben. Ort und Zeitpunkt der Entscheidung bleiben unsichtbar, während sich die Realisierung des Entschiedenen und dessen Folgen in scheinbar vollkommener Sichtbarkeit ereignen. Diese Diskrepanz ist umso bedeutsamer, weil die politischen Entscheidungen, die auf globaler oder lokaler Ebene gefällt werden, gestaltend in die gesellschaftlichen Beziehungen und die Art, wie diese verstanden werden, eingreifen. Politische Entscheidungen beeinflussen maßgeblich die Art und Weise, wie tatsächliche Ereignisse bewertet, entwertet werden. In gleichem Maße wie die Mechanismen der Entscheidungsfindung strukturieren auch die Konstrukte sozialer Zugehörigkeit den Dialog, das Verständnis und die aktive-passive Teilnahme des Einzelnen.

Mitten in einem massiven Datenstrom über ein spezifisches Ereignis wird es dennoch so aussehen, als seien die Entscheidungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gefällt wurden, nicht da, nicht hier, nicht ausschlaggebend oder nicht zur Sache. Damit erlebt das Konzept der Souveränität in der politischen Theorie derzeit eine radikale Veränderung. Die Moderne identifizierte den Souverän mit dem Staat und den staatlichen Institutionen. Dem folgenden spielerischen Umgang mit dem Souverän in den 90ern, während einer Phase der Simulakren und Simulationen, wird durch den zunehmend lauter werdenden Ruf nach einer „Rückkehr des Realen“ heute ein Ende gesetzt. Das fragmentarische Wissen und das kreative „Basteln“ werden nicht länger als befriedigend erfahren. Die Forderung nach dem Gesamtbild stellt sich mit neuer Dringlichkeit.

Mit der Ausstellung The Lost Moment möchte ich einige künstlerische Annäherungen an die uns umgebende Realität vorstellen, um damit die blinden Stellen unserer socio-politischen Aktualitäten ins Bewusstsein zu rücken. Darüber hinaus möchte ich durch die Zusammenstellung der ausgewählten Arbeiten und in den die Ausstellung begleitenden Seminaren einige konkrete Fragen aufwerfen. Diese Fragen zielen nicht unmittelbar auf den tatsächlichen Moment des Verlusts oder der Entscheidung. Ich stelle mir eher vor, dass sie diese notorischen Unsichtbarkeiten mit ihrem ironischen, konfrontierenden, rekapitulierenden und zusammenführenden Potenzial umstellen und einkreisen.

Turkce:
Karar verme mekanizmalarinin gorunur gorunmez bir surec izledigi, yogun veri akisinin bazi yorum asamalarindan gecerek ve donusume ugrayarak gerceklestigi bilgisinden yola cikarak, bu karar verme mekanizmalarin isleyisi, yari transparan bir forma büründürülmüs olan 'gercegin' etkileri üzerine kollektif bir yorum sergisi olarak tanimlanabilir. Ozellikle son on bes yila odaklanan sergi, olaylarin hangi algi süreclerinden gecerek gerceklik bulduguna dair bir sorgulama. Körfez savasi ile baslayan simulasyon fantazisi günümüzde yerini gerceklige özleme birakmis durumda. Bu özlemin totaliter bir özlem oldugunu savunmuyorum kesinlikle. Fakat, her dakika maruz kaldigimiz görüntüler ve haberlerin bir kakafoni yarattigini ve asil olanin geride kaldigini imlemek amacindayim. Irak savasinin karar asamasina tanik olmadan savasin kendisine görüntüleri üzerinden tanik olmaktan, ve hatta bu görüntülerin kesintili, sansüre ugramis, degistirilmis, yeniden duzenlenmis görüntüler ve anlamlar olmasindan bahsediyorum. Bu noktada, kayip an kavrami benim icin onemli bir anlam teskil ediyor. Bu kayip anlar üzerinden toplumsal bellek ve algida kör noktalarin olustugunu ve bu kör noktalarin sosyal aidiyet, pasif veya aktif bireysel konumlanmada belirleyici oldugunu savunuyorum. Kayip an son on bes yildaki bir andan bahsetmiyor, cogullugunu imliyor. Bu cogullugu da gerek sergide yer alan sanatcilarin isleri üzerinden, film serisi ile, dört seminer ve sergi kitabi ile acmayi ve vurgu yapmayi amacliyorum.

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